Sind wir süchtig nach Zucker, ohne es zu merken? Zuckersucht?

Zuckersüchtig? Wie sehr sind wir süchtig nach Zucker?

Der Konsum von Zucker beeinflusst uns viel mehr, als uns bewusst ist.
Dadurch, dass Zucker mittlerweile allgegenwärtig ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass wir süchtig nach Zucker sind, ohne es wirklich wahrzunehmen. Zuckersucht ist viel verbreiteter, als wir vielleicht erwarten.

Süchtig nach Zucker? Was bedeutet Zuckersucht eigentlich?

Wenn man bedenkt, dass wir drei Mal am Tag essen, und dabei oft zuckerreiche Lebensmittel zu uns nehmen, dann ist es eigentlich ganz logisch, dass wir uns dadurch in eine Abhängigkeit begeben. Da selbst in Lebensmitteln, in denen wir keinen Zucker erwarten, Zucker enthalten ist, nehmen wir ihn unbewusst fast bei jeder Mahlzeit ein und das mehrfach am Tag. Sind wir also bereits unbewusst süchtig nach Zucker – Zuckersucht?

Dass Ernährung unsere Gesundheit beeinflusst, ist uns bekannt, aber kennen wir auch wirklich das ganze Ausmaß? Ist Zuckersucht ein Thema für uns?

Unser Organismus ist für diese Mengen Zucker nicht geschaffen. Deshalb finden etliche Krankheiten ihren Ursprung in falscher Ernährung. Dadurch, dass dies schleichend geschieht und niemand nach einem Schokoriegel unmittelbar Krankheiten wie Diabetes oder Adipositas entwickelt, bekommen wir meistens erst mit, dass wir krank werden, wenn wir es bereits sind.

Man muss sich einmal vorstellen, was in unserem Körper passiert, wenn wir Zucker zu uns nehmen.

Unser Gehirn benötigt Glucose, das ist richtig. Diese müssen wir aber nicht durch Zucker aufnehmen, denn unser Körper hat bereits Vorgänge, durch die er an die benötigte Glucose kommt. Durch die Kohlenhydrate, die wir täglich zu uns nehmen, in Form von Getreideprodukten & Obst etc., decken wir den benötigten Bedarf bereits ab. Der Zucker, den wir also durch gesüßte Getränke oder Süßigkeiten, zu uns nehmen, ist ein vollkommen unnötiger Zusatz.

Zucker ist keine anerkannte Droge und man zieht eher selten Vergleiche zu Kokain oder ähnlichen gefährlichen Substanzen. Nichtsdestotrotz gibt es etliche Forschungen in diesem Bereich, die aufzeigen, dass unser Belohnungssystem im Gehirn auf Zucker ähnlich reagiert, wie bei Drogen. Forschungen haben gezeigt, dass das Belohnungssystem bei Menschen, die einen geringeren Zuckerkonsum haben, noch deutlich mehr aktiv wird, als bei Menschen, die regelmäßig Süßigkeiten konsumieren.
Daraus können wir schließen, dass wir uns daran gewöhnen und immer größere Mengen benötigen, um ein Glücksgefühl herbeizuführen. Bei Drogenkonsum geschieht das selbe.

Zudem haben Wissenschaftler herausgefunden, dass wir auch auf Stimulation, beispielsweise durch Werbeplakate, auf denen ein leckeres Eis abgebildet ist, unterschiedlich reagieren. Menschen, die regelmäßig Eis essen, werden in Zukunft stärker auf Werbung reagieren, bei der ihnen ein Eis schmackhaft gemacht wird. Es ist also eine Je-mehr-desto-mehr-Situation, in der wir uns befinden.
Zucker beeinflusst also nicht nur unsere Gesundheit, sondern ebenso unser Gehirn und damit unsere Gedanken.

Unser Essverhalten ist viel komplexer, als es uns bewusst ist.

Vieles passiert vollkommen unbewusst.
Um wieder Herr über unsere Ernährung zu werden, kann es helfen, wieder zurück zum Ursprung zu gehen. Eigentlich sind wir Menschen auch nur Säugetiere.
Wenn wir uns Tiere in der freien Natur ansehen, stellen wir fest, dass diese selten übergewichtig sind oder sich selbst vergiften, wenn der Mensch nicht eingreift. Tiere wissen instinktiv, was ihr Körper braucht. Sie essen so viel, wie sie brauchen, um gesund zu sein und zu „funktionieren“. Sie essen auch automatisch die Nährstoffe, die sie benötigen, ohne dass sie Etiketten lesen können oder gar Etiketten an ihren Nahrungsquellen vorhanden sind. Sie wissen es einfach.

Dieses Wissen haben wir mit der Zeit eingebüßt. Wir ernähren uns nicht mehr instinktiv richtig. Wir haben es uns regelrecht abtrainiert, aufgrund äußerer Umstände, der Erziehung, der uns zur Verfügung gestellten Lebensmittel. Auch die Lebensmittelindustrie hat daran einen großen Anteil. In etlichen industriell hergestellten Nahrungsmitteln sind keinerlei Nährstoffe enthalten. Wir essen sie nur, um keinen Hunger zu haben, aber ansonsten bringen sie uns keinen Mehrwert.

Durch einen viel zu hohen Zuckerkonsum, hat sich sogar unser Geschmacksempfinden verändert.

Dies merkt man, wenn man mal bewusst längere Zeit auf Zucker verzichtet. Der erste Keks, der erste Schluck Cola danach, ist so unfassbar süß, fast schon ekelhaft. Jedoch gewöhnen wir uns nach kurzer Zeit wieder daran, wenn wir wieder regelmäßig Zucker essen oder trinken. Und die Spirale nimmt weiter ihren Lauf.

In seiner jahrzehntelanger Forschung ist Amir Weiss diesem Kreislauf auf den Grund gegangen. Wann sind wir von unserem ursprünglichen Verhalten abgewichen und wie können wir wieder zurückkehren?
In uns steckt noch diese Natürlichkeit, fernab von der Lebensmittelindustrie, bunten Werbeplakaten und äußeren Reizen.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – nur die Gewohnheiten haben sich verändert.

Zeit wieder zurückzukehren.

 

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