Warum ist es so schwer das Rauchen aufzugeben?
Das Rauchen aufzugeben ist tatsächlich schwer.
Was sind die Gründe dafür? Warum reicht oft die bloße Entscheidung, dass man das Rauchen aufgeben möchte, nicht aus? Wie tief ist die Nikotinabhängigkeit bereits verankert?
Diesen Fragen möchten wir auf den Grund gehen.
Das sind die Gründe, die es so schwer machen, das Rauchen aufzugeben
Ein Grund ist die sogenannte Raucherillusion.
Die Raucherillusion suggeriert Dir, dass Du rauchen musst, um Dich zu entspannen. Dabei löst Nikotin das exakte Gegenteil von Entspannung aus. Für Deinen Körper bedeutet Nikotin Stress.
Die psychische Abhängigkeit von Tabak ist aber derart stark, dass wir es genau andersherum empfinden.
Wenn wir eine längere Pause nach einer Zigarette machen, erleben wir erste Entzugserscheinungen, die wir aber als solche nicht wahrnehmen. Wir werden unruhiger und unser Körper verlangt nach Nikotin.
Die nächste Zigarette nimmt uns also die Unruhe und schon haben wir das Gefühl, dass wir uns durch die Zigarette entspannen und der Stress fällt ab.
Das Paradoxe an dieser Situation ist, dass wir mit einer Zigarette eine Unruhe loswerden, die wir als Nichtraucher gar nicht erst gehabt hätten.
Zudem kommt, dass wir uns unbewusst antrainiert haben, dass wir Stress grundsätzlich mit Nikotin bewältigen, auch wenn dieser Stress nichts mit Entzugserscheinungen zu tun hat. Erhalten wir eine schlechte Nachricht, greifen wir zur Beruhigung erstmal zu einer Zigarette. Haben wir Stress auf der Arbeit, gönnen wir uns mal eine kurze Auszeit, in Form einer Zigarette. Ist es im Haus grade trubelig, finden wir bei einer Zigarette kurz Entspannung auf dem Balkon. Es gibt etliche Beispiele, in denen uns eine Zigarette vermeintliche Erholung verschafft hat. Und genau das ist der Teufelskreis, aus dem es nur schwer ist, auszubrechen. Aber vielleicht zeigt uns das Wissen darüber, dass wir uns überhaupt in dieser Spirale finden, den Weg wieder aus dieser Spirale heraus.
Spielt vielleicht auch das Einstiegsalter eine Rolle?
Es gibt Studien, die besagen, dass die meisten Menschen im Alter zwischen 12 und 16 Jahren mit dem Rauchen anfangen. In diesem Alter befindet sich das Gehirn noch in der Entwicklung und im Wachstum.
Nikotin trifft also auf ein sich entwickelndes Gehirn und sorgt für die Ausschüttung von Neurotransmittern. Eigentlich ist es nur logisch, dass unser Gehirn diese ständige Ausschüttung als „normal“ betrachtet und in die Entwicklung „integriert“.
Wir haben unserem Gehirn also in einem Alter, in dem wir uns noch in der Entwicklung befunden haben, beigebracht, dass diese zusätzliche Ausschüttung an Neurotransmittern ein Teil von uns ist.
Dadurch kann es sogar sein, dass es Erwachsenen, die in jungen Jahren mit dem Rauchen angefangen haben, schwerer fällt aufzuhören, als wenn sie beispielsweise erst im Alter von 30 Jahren angefangen hätten.
Das bedeutet natürlich nicht, dass Menschen, die so früh nikotinabhängig wurden, jetzt nie wieder aufhören können damit.
Oftmals hilft es schon, wenn man die Hintergründe besser versteht und sich bewusst macht, dass man nicht versagt, wenn es beim ersten Versuch nicht gleich klappt.
Das Rauchen aufzugeben ist tatsächlich nicht einfach, weil unser Körper und unser Gehirn mit aller Kraft versuchen, an der Zigarette festzuhalten. Das ist eine Verhaltensweise, die wir uns teilweise über Jahrzehnte antrainiert haben. Das ist Nikotinsucht.
Und noch ein Hindernis, welches uns es so schwer macht, das Rauchen aufzugeben:
Nikotin ist so allgegenwärtig. Die meisten Menschen haben Zigaretten fest in ihren Alltag integriert und rauchen auch fast immer in den gleichen Situationen. Morgens beim ersten Kaffee, darf die Zigarette nicht fehlen. Beim Warten auf den Bus rauchen wir bereits die zweite Zigarette. Raucherpausen auf der Arbeit finden fast jeden Tag zur selben Zeit statt. Nach dem Essen führt der erste Weg auf die Terrasse, um die „Verdauungszigarette“ zu rauchen. Die Liste ist endlos.
Fakt ist, dass wir sofort merken, wenn wir einmal von unseren Mustern abweichen. Dann fehlt direkt etwas und das löst ein ungutes Gefühl in uns aus. Wir spüren Verlust. Und die Lösung, um aus diesem Gefühl wieder herauszukommen, ist so simpel – eine Zigarette.
Zack – wir assoziieren etwas Positives mit Nikotin.
Nikotinsucht ist mehr als nur tückisch.
Tipp: Ändere Dein Verhalten. Überschreibe Deine Gewohnheiten langsam. Rauche das nächste Mal nicht direkt nach dem Essen oder an der Bushaltestelle. Rauche zu anderen Zeiten als sonst, wenn Du noch nicht an dem Punkt bist, an dem Du es ganz sein lassen kannst.
Lese hier mehr darüber, was Nikotinsucht eigentlich bedeutet und wie die Weiss-Methode Dich dabei unterstützen kann, Dich ein für alle Mal davon zu befreien.
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