Ein zuckerfreies Leben?

Erschienen in sein.de, 03/2014:      

Schluss mit der Zuckersucht

Zuckersucht ist ein Wort, das in den letzten Jahren immer mehr ins öffentliche Bewusstsein rückt. Dass Zucker nicht besonders gesund ist, weiß jedes Kind. Und doch ist seit rund drei Jahren eine überraschende Veränderung in den Medien zu beobachten, wenn es um das Thema Zucker geht. Auf einmal ist in den Titelgeschichten großer deutscher Magazine die Rede von der „Droge Zucker“ (Der Spiegel), der „Volksdroge Zucker“ (Stern), dem „Sprengstoff Zucker“ (Brigitte) oder einer „Zeitbombe“ (ndr). Hunderte von Studien befassen sich mittlerweile mit dem Thema, und was sich dabei zeigt, ist zum Teil sehr erschreckend. Sowohl das Ausmaß der Zuckersucht in der Gesellschaft als auch die körperlichen Auswirkungen sind viel tiefgreifender als bisher von der Allgemeinheit wahrgenommen — und das wird in dieser spannenden Zeit des Wandels, in der wir leben, immer transparenter.

Zucker beschleunigt den Alterungsprozess

Die Industrie verwendet ihn zudem in immer mehr Produkten als preiswerten Füllstoff und als Geschmacksverstärker, so dass Zucker, ohne dass es explizit auf der Packung steht, nahezu mit allen Lebensmittel-Produkten auf Ihrem Teller landet.

Der hohe Verzehr von raffiniertem Zucker kann unter anderem zu Müdigkeit, Depressionen, Antriebsschwäche, Konzentrationsmangel und Reizbarkeit führen und längerfristig gesehen sogar noch massivere Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Professor Robert Lustig von der University of California in San Francisco bezeichnet ihn sogar als Gift und meint, dass 25 Prozent aller nicht ansteckenden Krankheiten auf Zucker zurückzuführen sind. Zum Beispiel werden der Alterungsprozess beschleunigt, Übergewicht gefördert und Herz- und Kreislaufkrankheiten begünstigt. Der Insulinhaushalt gerät durcheinander und kann zu Diabetes Typ 2 führen. Die Verbreitung der auch Altersdiabetes genannten Krankheit nimmt mittlerweile fast epidemische Ausmaße an — immer mehr junge Menschen und sogar Kinder sind inzwischen betroffen.

Auch Tumore lieben Zucker. An der Harvard University in Boston werden seit vielen Jahren Zusammenhänge zwischen der Entstehung von Krebs und Zucker untersucht; Professor Lewis Cantley geht davon aus, dass hoher Zuckerkonsum viele Krebszellen überhaupt erst entstehen lässt.

Ist ein zuckerfreies Leben möglich?

Trotz dieses langsam immer mehr an die Öffentlichkeit dringenden Wissens um die Schädlichkeit ist es für viele Menschen sehr schwer, ihren hohen Süßigkeitenverzehr wesentlich zu reduzieren oder einzustellen. Der Gedanke an ein zuckerfreies Leben löst bei vielen regelrecht Panik aus, und spätestens dann wird klar, wie sehr die innere Selbstbestimmung verloren gegangen und einer Abhängigkeit gewichen ist.

Zu den offensichtlicheren Faktoren, die eine Zuckersucht begünstigen oder fördern können, gehört zum einen die frühe Gewöhnung, die uns schon von Kindesbeinen an Zucker als etwas Wunderbares erleben lässt. In besonderen Situationen, wie zum Beispiel Geburtstagen und Weihnachten, aber auch als Trost und Belohnung werden reichlich Süßigkeiten verteilt und so eine dauerhafte Prägung geschaffen. Auch im Erwachsenenalter bleibt Zucker meist mit Gefühlen von Geborgenheit und Unterstützung verbunden und kann bei länger dauernden Phasen von Frust, Stress oder Liebeskummer schnell in einen Kreislauf von immer höherem Konsum und Abhängigkeit führen.

Zum anderen sorgt der ständige Verzehr von stark gezuckerten Speisen dafür, dass sich unsere Geschmacksnerven so sehr an das Süße gewöhnen, dass alles, was weniger Zucker enthält, als nicht süß genug erlebt wird. Schon Obst nimmt der Gaumen dann als zu sauer wahr. Isolierter, das heißt, nicht in Obst oder anderen naturbelassenen Lebensmitteln gebundener Zucker gelangt nach der Aufnahme sehr schnell ins Blut und erhöht dort den Zuckerspiegel erheblich.

Fließende Drift in die Sucht

Besonders bei Zucker sind die Grenzen zwischen normalem Konsum und einer Sucht fließend. Die in der Gesellschaft als normal angesehene Menge des Süßigkeitenverzehrs bewegt sich bereits in einem sehr bedenklichen Bereich, so dass der Verdacht auf eine Abhängigkeit oft erst spät ins Bewusstsein dringt. Meist wird die Süßigkeitensucht im Vergleich mit „den Anderen“ noch als nicht bedenklich eingeschätzt, zumal durch die permanente Verfügbarkeit von Zuckerhaltigem kaum Entzugserscheinungen entstehen. Außerdem spielt die Verdrängung, eines der typischen Merkmale für Suchtgeschehen, dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle. Oft wird erst bei Versuchen, den Konsum einzuschränken, zum Beispiel, weil man wegen Übergewicht abnehmen will oder muss, das Ausmaß der Abhängigkeit klar. Mit viel Willenskraft wird daraufhin versucht, der süßen Versuchung zu widerstehen, aber bei den meisten ist dieser Widerstand nur von kurzer Dauer. Die Abhängigkeit und damit Unfreiwilligkeit des Konsums ist oft so groß, dass viele einfach rückfällig werden. Ein Teufelskreis aus Scham über scheinbar mangelnde Willensstärke und neuen Anläufen mit noch mehr innerem Druck entsteht und endet nach mehreren missglückten Versuchen häufig in Verzweiflung oder Resignation.

Vermeidung von Zucker bringt keine Besserung

In dem TV-Interview „Schluss mit der Sucht“ bei raum & zeit Studio Talk spricht Amir Weiss, Gründer des Weiss-Instituts, über die tieferen Ursachen von Sucht und ungewollten Gewohnheiten. Sein Schluss: Durch die Schnelllebigkeit unserer Welt werden wir sehr leicht von unserem eigenen inneren Wesenskern getrennt, zum Beispiel durch übermäßigen Stress. Ohne Verbundenheit mit diesem Wesenskern können wir unsere wahre Bestimmung nicht leben und es entsteht ein Gefühl des Mangels. Beim Versuch, diesen zu kompensieren, wird häufig zu Suchtmitteln gegriffen, was besonders bei längerdauernden Phasen der zusätzlich zu ernsthaften Problemen führen kann.

Jeder Tag ist neu und jeden Morgen bekommen wir eine neue Chance, unser Leben unserer Bestimmung entsprechend zu gestalten. Wenn wir aber durch viele ungünstige Wiederholungen, wie zum Beispiel dem ständigen Zuckerkonsum, bei Gefühlen des Mangels dieses Signal verstärken, verselbständigt sich der Mechanismus und es wird immer schwieriger, diese Programmierung zu durchbrechen. Darin liegt der Kern der Gewohnheiten, die schnell zum Feind der neuen Chancen werden und uns immer wieder in alten Spuren festhalten können.

Ungewollte Gewohnheiten ablegen

Hier setzt die Weiss-Methode an, indem sie gezielt den sich ewig wiederholenden Ablauf des Suchtkreislaufes unterbricht. In dem Interview berichtet Amir Weiss, der sich seit über 20 Jahren auf die Behandlung von ungewollten Gewohnheiten spezialisiert hat, zusammen mit seinem Kollegen Oliver Günzler über den ganzheitlichen Ansatz und die Wirkung der Methode. Nach dem Weiss-Seminar fühlen die Betroffenen entweder Gleichgültigkeit oder Ablehnung gegenüber dem vorher so sehr „gebrauchten“ Stoff. Die Erfahrung zeigt, dass viele Menschen anschließend ohne jegliche Anstrengung ihr überflüssiges Gewicht verloren haben. Im Vergleich zu der neugewonnenen Freiheit wird das aber von den Teilnehmern oft sogar nur als positiver Nebeneffekt erlebt. Wo vorher Süßigkeiten und die Sorge um Nachschub viel Aufmerksamkeit zwanghaft auf sich gezogen haben, entsteht nun eine spürbare Befreiung. Es wird als große Erleichterung erlebt, die Entscheidung selber fällen zu können und sich nicht mehr „ferngesteuert“ zu fühlen. Die Teilnehmer berichten immer wieder von dem Gefühl, generell in Balance gebracht worden und wieder mehr in Kontakt mit ihrem inneren Wesenskern zu sein.

Aus dem Verständnis der größeren Zusammenhänge rund um ungewollte Gewohnheiten und der ständigen Suche nach den tieferen Ursachen ist die Weiss-Methode entstanden, die mittlerweile in 10 Ländern angeboten wird und allein in den letzten sieben Jahren haben über 10.000 Menschen sich auf einfache und dauerhafte Weise von ihren Gewohnheiten befreit.

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